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              | Ausgabe
                154  Herausgegeben vom CDU Stadtverband Friedberg  2. Juli 2003 |  
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              |  |  Altes Hallenbad - Drinhaus vermisst Vermarktungsstrategie
 Friedberg
        (JD). „Spätestens seit der Vorstellung der Pläne eines
        Visionärs in Hessen drei musste jedem deutlich werden: da läuft seit
        über 20 Jahren etwas schief“, so Drinhaus als Reaktion auf einen
        Bericht in der Sendung „bilderbogen“ am 20.06.2003 im
        Hessenfernsehen. „Wie kann es angehen, dass über einen solch’
        langen Zeitraum ein im Eigentum der Stadt stehendes und durchaus
        historisch interessantes Gebäude ungenutzt verfällt?“ fragt Drinhaus
        so, wie sich schon viele Friedberger gefragt haben. „Jeder Tag, der
        hier ungenutzt verstreicht, kostet die Stadt und damit die Steuerzahler
        Geld, das an anderer Stelle dringend gebraucht wird.“So
        sei schon die Verkaufsabsicht mit dem Ziel, einem Investor ein
        Wellnessbad, ggf. mit Gastronomie, als Nutzungsinhalt zur Auflage zu
        machen, nach außen kaum erkennbar. Recherchiert man in
        Internet-Suchmaschinen, werde man auf das alte Friedberger Hallenbad als
        Veräußerungsobjekt nicht stoßen. Nur auf der Homepage der Stadt kann
        man - wenn man ein solches Angebot vermutet - das alte Hallenbad im
        Bereich „Wirtschaft“ finden, allerdings ohne werbewirksame Aussagen.
        Auch VDM- und RDM-Makler bieten das Objekt im Internet nicht an.
 Natürlich könne man geteilter Meinung über die Frage sein, ob das
        1909 erbaute, mit vielen Jugendstilelementen versehene alte Hallenbad in
        der Haagstraße in einem erhaltenswerten Zustand ist. Dies sei aber
        nicht nur eine bautechnische, finanzielle und denkmalschützerische
        Frage. Letztlich müsse ein politischer Wille dahingehend zu erkennen
        sein, dass zeitnahe Lösungen angestrebt werden.
 
 „Hinzu kommt aber, dass der Wunsch nach einer
        bestimmten Nutzungsart die Zahl etwaiger Interessenten einschränken
        muss. Insofern ist die am Ende des Fernsehberichts erkennbare Forderung
        nach einer Machbarkeitsstudie für die Vision des derzeitigen
        Interessenten durchaus verständlich.“ Drinhaus fragt sich, ob die
        Stadt im Rahmen ihrer Suche in der Lage wäre, ein aktuelles
        Baugutachten vorzulegen, oder jeder Interessent seinen eigenen
        Architekten erst einmal mit einer Bestandsaufnahme beauftragen müsse.
        Allerdings könne es nicht die Aufgabe der Stadt sein, jedem
        Interessenten für seine Vorstellungen eine Machbarkeitsstudie zu
        bezahlen. Es sei schließlich auch das Interesse möglicher Investoren,
        die Stadt davon zu überzeugen, dass ihr Konzept aufgehe. Letztlich benötigten
        sie eine solche Untersuchung auch für den Aufbau des erforderlichen
        Finanzierungskonzeptes. Drinhaus: „Wenn es allerdings dazu kommen
        sollte, dass Interessenten auf eine bezahlte Machbarkeitsstudie warten,
        die Stadt zugleich aber auf deren abgesicherte Finanzierung, so werden
        wohl noch zwanzig Jahre vergehen, bis etwas geschieht. Dann allerdings dürfte
        die UWG mehr Gehör mit ihrer Forderung nach Abriss finden.“
 
 Es käme nach Ansicht von Drinhaus darauf an, bei weiterer
        Verkaufsabsicht auch eine Vermarktung zu betreiben, die nicht nach dem
        Zufallsprinzip laufe, sondern strategisch angelegt sei. Dabei sollten
        Interessenten mehrere Optionen bei der inneren und funktionellen
        Gestaltung offen stehen. Der Fernsehbericht habe anhand anderer
        Beispiele verdeutlicht, dass ein Hallenbad nicht immer nur als
        Schwimmbad genutzt werden müsse. Schließlich solle sich die Stadt in
        ihrem Denken nicht selbst einschränken, könne es doch sein, dass sie
        selbst zukünftig Bedarf erkennt, Teile des Objektes zu nutzen oder für
        kulturelle Zwecke zur Verfügung zu stellen.
 
 Eine Lösung sei allerdings eher zu erwarten, wenn die Stadt als Verkäuferin
        einem Interessenten auch ihre Unterstützung in Planungs- und
        Umsetzungsphase anbiete. So sei es wohl denkbar, Zuschüsse für
        Teilleistungen anzubieten, die die Stadt später selbst noch für
        Vermarktungszwecke nutzen könnte, falls ein Projekt dann doch aus beim
        Investor liegenden Gründen nicht umsetzbar wäre. Beide Seiten könnten
        profitieren. Drinhaus: „Die Bürger erwarten aktives Handeln.“
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